Die Gestalttherapie ist ein humanistisches Verfahren der Psychotherapie, welches davon ausgeht, dass jeder Mensch das Potential hat zu wachsen und seinen eigenen, ganz individuellen Weg zu gehen. Es geht nicht darum, etwas zu verändern, sondern ums Entdecken und Erforschen von dem „was jetzt ist“ und Erkennen der bereits vorhandenen Ressourcen, die unterstützend in herausfordernden Situationen eingesetzt werden können. Veränderung geschieht in dem Moment, in dem Du Dir bewusst wirst, mit welchen Gründen und Bedürfnissen Du Dein Handeln ausführst. Durch das Bewusstwerden eröffnen sich Möglichkeiten, das Leben freier, lebendiger und authentischer zu gestalten.

 

Mein Verständnis von Gestalttherapie/ Gestaltarbeit trägt als Fundament eine aufrichtige transparente „Ich-und-Du-Begegnung“. Für mich geht es um eine dialogische Beziehung – ganz nach dem Zitat von Martin Buber „Das Ich wird am Du zum Ich.“ In meiner Gestalt-Haltung befinde ich mich mit meinem Gegenüber im Hier und Jetzt und wende mich dem zu was vordergründig an Empfindungen spürbar ist. Es ist für mich eine ganzheitliche Erfahrung von Kontakt und Begleitung, die eben über das rein kognitive Erleben hinausgeht. Körper, Geist, Seele und Herz werden gleichsam mit-einbezogen. Mich interessieren die „offenen Gestalten“ – also die „unerledigten Situationen“ meines Gegenübers, die es noch zu schließen bzw. zu beenden gilt. Um was es sich dabei handelt, liegt einzig bei meinem Gegenüber. 

 

Ergänzend zum systemischen Ansatz sieht es die Gestalttherapie vor den Fokus auf das Jetzt zu richten und das ganzheitliche Empfinden einzuladen und bewusst zu machen als Unterstützung im Umgang mit herausfordernden Lebenssituationen.